BDS – Allgemein

Der BDS (Bund Deutscher Sportschützen 1975 e.V.) ist einer der großen deutschen Schießsportverbände. Er ist politisch unabhängig und konzentriert sich vor allem auf den praktischen, dynamischen und sportlich orientierten Schießsport.

  • Gründung: 1975
  • Mitglieder: Über 100.000 Sportschützen in mehreren tausend Vereinen
  • Schwerpunkt: Breit gefächertes Disziplinenangebot – von klassischen Präzisionsdisziplinen über Großkaliberwaffen bis hin zu dynamischen Schießsportarten wie IPSC (International Practical Shooting Confederation).
  • Ziel: Förderung von sportlichem Schießen als Breitensport und Leistungssport, Ausbildung von Schützen sowie Wahrung von Waffenbesitzrechten unter strenger Beachtung des deutschen Waffenrechts.

Kurz gesagt: Der BDS ist der Verband für vielseitige und dynamische Schießsportarten in Deutschland.


BDS Standarddisziplinen (klassisches Standardprogramm)

Das Standardprogramm des BDS ist eine Sammlung von überwiegend statischer Disziplinen mit Kurz- und Langwaffen, einschließlich Wurfscheiben und Disziplinen über weite Distanzen (Long Range).

Folgende Disziplinen bzw. Disziplinengruppen gehören dazu:

  • 25 m Kurzwaffe
  • 25 m Präzision Büchse
  • 50 m Langwaffe
  • 100 m Langwaffe
  • 300 m Langwaffe
  • Fallscheibenschießen (Kurz- und Langwaffen)
  • Field Target
  • Mehrdistanzschießen (Büchse/Kurzwaffe Flinte)
    • Mehrdistanz Büchse (KK/KW)
    • Mehrdistanz Langwaffe
    • Mehrdistanz Flinte
    • Mehrdistanz Kurzwaffe
  • Silhouette
  • Speed-Schießen

Diese Disziplinen sind klassischer Schießsport, in dem oft nicht der Dynamikeffekt, sondern Präzision und Zeit über bestimmte Entfernungen im Vordergrund stehen – etwa bei 25 m, 50 m, bis zu 300 m oder im Speedschießen.


Was ist IPSC?

IPSC (International Practical Shooting Confederation) ist eine dynamische Schießsportart, bei der Sicherheit, Präzision, Geschwindigkeit und Power im Vordergrund stehen. Die Maxime des IPSC lauten: „Diligentia, Vis, Celeritas“, was auf Deutsch so viel bedeutet wie „Genauigkeit, Kraft, Schnelligkeit“.

  • Bewegung & Dynamik: Schützen bewegen sich frei durch einen Parcours (Stage) und schießen aus verschiedenen Positionen.
  • Wertungssystem: „Comstock Scoring“ – Punkte (Trefferwert) geteilt durch Zeit → Hit Factor.
  • Vielfalt der Ziele: Papierziele (A/C/D-Zonen), Stahlplatten, bewegliche Ziele.
  • Ausrüstungsklassen: Handgun, Rifle, Shotgun und PCC (Pistol Caliber Carbine), jeweils mit unterschiedlichen Divisionen (Production, Open, Standard etc.).
  • Regel Nr. 1: Sicherheit – die Waffe darf nur in ausgewiesenen Zonen oder auf Befehl des Range Officers geladen werden; 180°-Regel streng einzuhalten.

Kurz gesagt: IPSC ist sportliches, dynamisches Schießen mit maximaler Freiheit, aber klaren Sicherheitsregeln.


Was ist Steel Challenge?

Steel Challenge ist eine international anerkannte Disziplin des sportlichen Schießens, organisiert von der Steel Challenge Shooting Association (SCSA). Sie zeichnet sich durch einfache Regeln, festen Parcours und hohen Geschwindigkeitsfaktor aus.

  • Ziele: Ausschließlich Stahlplatten, 5 Stück pro Stage, in klar definierten Positionen.
  • Stages: Es gibt 8 festgelegte Parcours weltweit („Smoke & Hope“, „Roundabout“ usw.), die immer gleich bleiben.
  • Wertung: Reine Zeitwertung – der Schütze schießt jede Stage mehrfach, und die besten Läufe werden addiert (schlechtester Lauf wird gestrichen).
  • Waffenklassen: Alle gängigen Pistolen, Revolver, Gewehre und PCCs (Pistol Caliber Carbines) in verschiedenen Divisionen (Iron Sight, Optic, Open, Rimfire usw.).
  • Ziel: So schnell wie möglich alle Stahlplatten treffen, dabei ist die „Stop Plate“ (anders markiert) das letzte Ziel, danach wird der Timer gestoppt.
  • Besonderheit: Kein Parcours-Aufbau oder komplizierte Bewegung, sondern reines Reaktions- und Zielwechseltraining – ideal für Präzision und Geschwindigkeit.

Kurz gesagt:
Steel Challenge ist das „Drag Race“ des Schießsports – fix aufgebaute Stages, messbare Zeiten, und der Fokus liegt auf blitzschnellen Zielwechseln und sauberem Abziehen.


Was ist PRS?

PRS ist eine dynamische Form des Präzisionsschießens mit Gewehren.
Statt stationär auf große Distanzen zu schießen (wie beim klassischen Long Range), wird unter Zeitdruck aus verschiedenen Positionen auf unterschiedlich weit entfernte Ziele geschossen.

  • Distanzen: Typischerweise 100 m bis 1.200 m (meist mehrere Zielentfernungen pro Stage).
  • Ziele: Stahlplatten in verschiedenen Größen und Formen – jeder Treffer gibt Punkte.
  • Stages: Mehrere Schießpositionen (Barrikaden, Fässer, Dachattrappen, Fahrzeuge usw.), begrenzte Zeit pro Stage (meist 90–120 Sekunden).
  • Wertung: Punkte für Treffer, bei Zeitüberschreitung Abbruch; Geschwindigkeit ist sekundär gegenüber Präzision.
  • Ausrüstung: Präzisionsgewehre, hochwertige Zielfernrohre mit Schnellverstellung, Zweibeine, Sandsäcke oder Spezialauflagen für stabile Lagen.
  • Fokus: Präzision, Positionswechsel und Stressmanagement – der Schütze muss Ballistik, Wind und Haltung ständig neu anpassen.

Kurz gesagt:
PRS ist das „Präzisions-Biathlon“ mit Gewehren – wechselnde Positionen, wechselnde Ziele, präzises Treffen unter Zeitdruck.


Was ist Westernschießen?

Westernschießen ist eine sportliche Disziplin im Bund Deutscher Sportschützen (BDS), die sich an der Ära des amerikanischen Wilden Westens orientiert. Der Sport kombiniert authentisches Flair, historische Waffen und präzises Schießen.

Kernpunkte:

  • Disziplinen & Waffen:
    • Perkussionsrevolver, Westernrevolver, Unterhebelrepetierer, Sharps-Gewehre, Winchester, Büffelbüchsen
    • Einläufige und doppelläufige Flinten (Coach Guns)
    • Erlaubt sind Originale und authentische Nachbauten aus der Zeit von ca. 1860–1899.
  • Bekleidung:
    • Teilnehmer treten oft in Westernkleidung auf (Cowboyhut, Stiefel, Weste), was Teil des Sport-Feelings ist.
  • Disziplinarten:
    • Präzision: Schießen auf Scheiben in festen Entfernungen.
    • Speed: Zeitdisziplinen mit schnellen Schussfolgen.
    • Mehrdistanz und Fallscheiben: Abwechslungsreiche Parcours.
  • Wertungen:
    • Einzeldisziplinen (Kurzwaffe, Langwaffe, Flinte) und Mehrwaffendisziplinen.
    • Treffer und Zeit kombinieren sich je nach Wettbewerb.
  • Regeln:
    • Basieren auf dem BDS-Regelwerk; Waffenhandhabung nach strengen Sicherheitsvorgaben.

Kurz gesagt:
Westernschießen im BDS ist eine Kombination aus Schießsport, Historie und Show – mit authentischen Waffen und stilechter Ausrüstung, bei der Präzision und oft auch Geschwindigkeit zählen.